13.03. - 08.04.2023
MODERN & CONTEMPORARY Frühling 2023
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Erwin Wurm

1954 Bruck a. d. Mur

Biografie

Fat Car (Convertible) 2004/2005

Styropor, Fiberglas, Polyurethan und Polyesterlack
L 102,9 cm, B 62,6 cm, H 32,4 cm
Signiert, datiert und nummeriert auf der Unterseite: E. Wurm 2004/5 9/10
Auflage: 10 Stück (in unterschiedlichen Farben)

Provenienz

Lehmann Maupin, New York;
Privatsammlung, Kanada;
Privatsammlung, USA;
dort vom Vorbesitzer erworben

Literatur

Vgl.: Söke Dinkla, Walter Smerling (Hg.), Erwin Wurm, Ausstellungskatalog, MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Lehmbruck Museum, Duisburg 2017, Abb. S. 53 und S. 75 f.;
Erwin Wurm. Wear me out, Ausstellungskatalog, Middelheim Museum, Antwerpen, Gemeentemuseum, The Hague 2011, Abb. S. 140;
Erwin Wurm. I love my time. I don't like my time, Ostfildern-Ruit 2004, Abb. S. 161 f.

Das rot lackierte Cabrio „Fat Car“ dokumentiert Erwin Wurms scheinbar spielerischen Umgang mit der Gebrauchsfunktion von Alltagsobjekten, der Materialität und Materialverfremdung der Plastik. Schon in den 1980er Jahren setzt sich Wurm mit der Expansion als gestalterischem Konzept auseinander. Besonders bekannt sind seine „Fat-Skulpturen“, die Anfang der 2000er Jahre realisiert werden. Statussymbole, wie das Einfamilienhaus oder das Auto, werden aufgebläht und in Kunst verwandelt. Durch Materialaufschichtung wird selbst ein Porsche, als schneller Sportwagen exklusives Symbol der grenzenlosen Mobilität, einer vom Künstler gewollten Extension unterzogen. Die ursprüngliche Form und die natürlichen Proportionen gehen dabei verloren, das enorme Volumen und die aufgedunsene „Fettleibigkeit“ münden in ein fahruntüchtiges und unbewegliches „Fat Car“, ein skurriles und groteskes Wesen, das in seiner optischen Weichheit zu zerfließen scheint. Erwartungshaltung und Gewohnheiten der Rezipienten werden irritiert und bewusst durchbrochen. Wurm ist nicht nur an der Thematik „Deformation“ interessiert, sondern möchte den Betrachter mit Humor und Hang zur Übertreibung anregen, neue Bedeutungsebenen zu erschließen. So wird dieser dazu angehalten, sich mit Themen wie dem „Umgang mit dem eigenen Körper“, der „Einstellung zur Ernährung“ und der „Fettleibigkeit“ auseinanderzusetzen. Als Luxusobjekt ist das Auto ebenso vergänglich wie die menschliche Körperlichkeit.

„Erwin Wurm hat eine künstlerische Sprache gefunden, die universal ist und umfassend verstanden wird. Ihr Bezugssystem ist überall gleich rezipierbar. Erwin Wurms Schaffen und sein Wirken ist so international, erfolgreich und folgenreich wie bei keinem anderen lebenden österreichischen Künstler.“

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