13.03. - 08.04.2023
MODERN & CONTEMPORARY Frühling 2023
79

Monika Kus-Picco

1973 Wien

Biografie

Medicine Cabinet 2022

Medizinische Produkte auf Leinwand
110 x 160 cm
Rückseitig signiert, datiert und betitelt: Medicine Cabinet Monika Kus-Picco 2022

Literatur

Vgl.: Monika Kus-Picco. Floating, Ausstellungskatalog, Osthaus Museum, Hagen 2022;
Irene Gludowacz (Hg.), Monika Kus-Picco. Medizin in Farben, Medicine in Colors, Berlin 2021, S. 122 ff.

Seit Anfang 2018 arbeitet Monika Kus-Picco ausschließlich mit unterschiedlichsten, abgelaufenen Medikamenten, die sie zermahlen wie Farbpigmente einsetzt. Auch als Lösungsmittel verwendet sie medizinische Produkte, die die Helligkeit und Deckungskraft beeinflussen und im Verrinnen ganz spezielle Strukturen erzeugen. Hier ist ihr Schaffen dem Action Painting eines Jackson Pollock und dem abstrakten Expressionismus einer Helen Frankenthaler verwandt. Über den malerischen Prozess hinaus ist ihr Werk aber viel mehr im Leben, im Existentiellen verankert.

„Kunst vermag die Menschen in ihre eigene Seelenlandschaft zu führen. Ich versuche in meiner Arbeit bewusst Grenzen auszuloten und zu überschreiten. Grenzen, die uns physisch, psychisch oder konventionell auferlegt wurden. Hierzu dient mir die Malerei als Medium.“ (Monika Kus-Picco)

Die Farben der Bilder stehen in engem Zusammenhang mit verschiedenen Schicksalen und Lebensgeschichten und den Heilmitteln, die bei bestimmten Krankheitsbildern oder Themenbereichen ihren Einsatz finden. Dabei hat Monika Kus-Picco die interessante Entdeckung gemacht, dass diese Farbigkeit durchaus eine nationale ist, denn ein und derselbe Wirkstoff kann in einem anderen Land eine ganz andere Einfärbung erfahren, als bei uns in Österreich.

„Durch das mit tiefen Assoziationen behaftete pharmazeutische Material entstehen völlig neue Farbwelten. Die unsichtbaren Wirkungsweisen von Medikamenten werden visualisiert und in eine sichtbare Gestalt gebracht, die an kosmische Prozesse erinnern. Die Medizin wird nicht abgebildet, sie stellt sich selbst dar.“ (Hermann Nitsch)

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