Flying Mirror (Hamza) 2018
Öl auf Leinwand
179 x 134 cm
Rückseitig signiert, datiert und betitelt: "Flying Mirror (Hamza)" M. Schnur 2018
Literatur
Vgl.: Martin Schnur. Mirrored, Ausstellungskatalog, Red Bull Hangar-7, Salzburg 2023;
Paula Watzl, Martin Schnur. Imagina, Parnass, Heft 3, Wien 2017;
Karla Starecek, Martin Schnur. Rätselhafte Spiegelbilder, Parnass, Heft 1, Wien 2013
Weitere Informationen
Auf den Bildern Martin Schnurs sehen wir Menschen „einsam, auf sich selbst zurückgeworfen, in sich versunken“. „Sie stehen oder liegen mit aufgestützten Händen, auf glatten, spiegelnden Flächen, die zu einer Verdoppelung ihrer Körper führen. Um sie herum sehen wir Ausschnitte einer reichen Naturlandschaft, die aber einer anderen Wirklichkeit anzugehören scheint.“
Bisweilen bilden wolkenverhangene Himmel oder auf den Kopf gestellte Landschaften den Hintergrund. Es öffnet sich unvermutet der Blick ins weite All, vor dem die Figuren traumverloren, in die Weite der Welt geworfen sind „Mit darstellerischer Finesse fügt Schnur mehrere Motive zu einem Bild zusammen und belässt sie dennoch autonom.“
In der Natur, im Wald oder in der Au ist Martin Schnur mit Spiegeln und seinen Malermodellen unterwegs. Er bezeichnet das als Arbeiten mit einem fliegenden Spiegel, „Flying Mirror“, Namensgeber einer Werkserie aus 2018/2018 (vgl. Kat. Nr. 52). Nachdem ein Platz – dieser muss gar nicht spektakulär sein – gefunden ist, wird der Spiegel platziert und das Modell gebeten, eine Position einzunehmen. Der Künstler gibt oft nur vor, ob diese eine liegende oder stehende sein soll, die Spontaneität des Modells ist durchaus erwünscht, sofern es intuitiv und nicht gestellt wirkt. Neben den Modellen spielt die Natur, zum Beispiel die kunstvolle Konstruktion eines Spinnennetzes, in dem die Lichtbrechungen tausender Tautropfen ein Eigenleben entfalten, oder ein besonderer Baum, den der Künstler auch als „Lebewesen“ bezeichnet, eine gleichwertige Rolle.