28.04. - 31.05.2025
IN DIALOGUE WITH NATURE 2025
11

Gunter Damisch

1958 Steyr - 2016 Wien

Biografie

Dichte Weltwegverschlingung 2011

Bronze, Unikat
315 x 140 x 90 cm
Vgl.: Maria Damisch, Lucas Damisch (Hg.), Gunter Damisch. Herzort. Augfeld, Wien 2020, Abb. S. 127, 329, 349

Stallburggasse

Weitere Informationen

Der Ursprung des skulpturalen Schaffens findet sich in den Montage-Objekten seiner Studienjahre am Schillerplatz. Aus den Requisiten, die er für seine Filme baute, entwickelten sich dreidimensionale Objekte aus unterschiedlichen Materialien. Sie erzählen – seinen Bildern, Filmen und Texten gleich – Geschichten. Gunter Damischs lyrische Formensprache wuchert dabei aus dem Bildraum in die Dreidimensionalität und gestaltet mit ihrer vegetabilen Lebendigkeit den Umraum.
In der über drei Meter großen Bronzeskulptur „Dichte Weltwegverschlingung“ (Kat.Nr. 11) scheinen feingliedrige Ranken zu einer verschlungenen, zellenähnlichen Ballung anzuwachsen. Bewohnt von kleinen Amöben und stacheligen Urtierchen sind die netzartigen Bronzelinien von Leben erfüllt. Maßgebliche Anregungen dazu kommen für den Künstler aus der Natur:
„Den Würmern und Schlangen, Schlingen und Lianen, Bächen und mäandernden Flüssen, den Küstenlinien und Uferläufen, Rinnsalen und Wurmfraßlöchern, den Spuren des Käferfraßes in Rinden und den Auswaschungen der Gewässer sind diese Formen geschuldet, den Blicken auf Phänomene, die als Teil und Beispiel wahrgenommen, weiterführen zu Nächstem und Ähnlichem, Verwandtem und Nahem.“
Mit tastendem Blick arbeiten sich Betrachterinnen und Betrachter entlang der verschlungenen Linien der Skulptur, forschen den rankenden Strukturen nach und treffen auf Fantasiewesen, die scheinbar aus dem Geflecht hervortreten, sich verbergen oder mit den organischen Formen verschmelzen. Vom Kleinen ins Große gedacht, zeigt uns der Künstler hier ein organisches System, das gleichzeitig stabil aber filigran, stachelig abweisend und mikrokosmosartig einladend, zusammengewachsen ist. Dabei bewegen sich die Betrachterinnen und Betrachter gedanklich auf der Ebene dieser Welt, als würden sie selbst als Amöben von den organischen Formen umflossen und in den Kosmos Gunter Damischs eingewoben werden.
„Gunter Damisch scheint mit dem Kleinen zu beginnen, um zum Großen zu gelangen. Seine Welt ist eine, die sich ausdehnt, die insofern großzügig ist, als jede Form, die er definiert, das Potenzial in sich trägt, zu einem größeren Ganzen zu werden."

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