Erwin Wurm

1954 Bruck a. d. Mur

Biografie

Crystal (Graphite Grey) 2019

Muranoglas
30 x 28 x 23,5 cm
Signiert und nummeriert auf der Unterseite: EWurm 1/3
Auflage: 3 Stück, 1 artist proof Expertise unterzeichnet vom Künstler liegt bei.

Ausstellung

Glasstress 2019, Fondazione Berengo Art Space, Campiello Della Pescheria, Murano

Literatur

Vgl.: Erwin Wurm, Ausstellungskatalog, MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg 2017, S. 86 ff.;
Glasstress 2017, Ausstellungskatalog, im Rahmen der Biennale di Venezia, Palazzo Franchetti, Venedig 2017

Durch die Zusammenarbeit mit einer bekannten Glasmanufaktur auf Murano, tritt Glas als Werkstoff in das Schaffen Erwin Wurms und die daraus entstandenen Arbeiten werden mehrfach im Rahmen der Biennale in den Ausstellungen der Serie „Glasstress“ in Venedig und Murano gezeigt.

Die scheinbar harmlose Banalität der Motive Erwin Wurms nimmt uns schneller gefangen als jeder komplexe Inhalt. Im Dialog zwischen uns Bekanntem und den vom Künstler eingebauten Irritationen werden wir angehalten, auch die vertrautesten Dinge, ja unsere gesamte Realität aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. So kann es passieren, dass ein schwerer Stein (Kat.Nr. 39) auf kurzen Beinen breitbeinig vor uns steht und von einer unglaublich selbstbewussten Präsenz ist. Man könnte den Stein als einen auf gut wienerisch so genannten „Sturschädel“ identifizieren, der schon aufgrund seines Gewichts auf seinem Standpunkt beharren muss. Oder ist es bloß ein feines Spiel mit dem Verhältnis des Menschen zur Natur, die ja wahrhaftig die Möglichkeit haben müsste, vor uns davon zu laufen.

Beeindruckend und voll hintergründigem Humor ist auch die Skulptur „Mutter“ (Kat.Nr. 37, 38), die in mehreren Farben aufgelegt wurde und im Rahmen der Biennale di Venezia in der Ausstellung „Glasstress 2017“ im Palazzo Franchetti am Fuße der Accademia Brücke präsentiert wurde. Das Mütterliche, das uns Geborgenheit und Wärme vermittelt, wird hier symbolisiert durch eine Wärmeflasche, die auf Füßen steht. Der Hohlkörper mutiert zum Torso, der Einfüllstutzen zum Kopf.

Wir befinden uns in einem Spannungsfeld zwischen Wiedererkennen und Befremdetsein, zwischen Banalem und Existentiellem. Der Künstler „schafft Aussagen über Kunst und Leben, über Ängste und Leidenschaften, über den Ernst des Lebens wie den Spaß. Soziale Phänomene, politische Haltungen, Kindheitserinnerungen sowie psychologische Zustände manifestieren sich in Erwin Wurms Skulpturen und veranlassen den Besucher, wie nebenher, die Grundlagen seiner Werte und der Gesellschaft zu hinterfragen.“

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