Alfons Walde

1891 Oberndorf - 1958 Kitzbühel

Biografie

Almlandschaft im Abendlicht um 1925

Öl auf Papier auf Leinwand
17 x 26 cm
Rückseitig Nachlassstempel und Bestätigung der Tochter des Künstlers Guta E. Berger, geb. Walde. Das Bild ist im Werksarchiv Alfons Walde registriert.

Provenienz

Nachlass des Künstlers;
Privatsammlung Wien

Literatur

Vgl.: Rudolf Leopold, Gert Ammann, Carl Kraus, Alfons Walde, Ausstellungskatalog, Leopold Museum, Wien 2006;
Gert Ammann, Alfons Walde. 1891-1958, Ausstellungskatalog, Museum Minoritenkloster Tulln, Museum Kitzbühel, Innsbruck 2001;
Österreichische Galerie Belvedere (Hg.), Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie Belvedere, Wien, Band 4, Wien 2000, S. 205 ff.

Tirol sei ein Land für sich und seine Kunst gehe einen Weg für sich, so Artur Nikodem anlässlich der Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ 1925/1926 in Deutschland – ganz im Sinne von Albin Egger-Lienz, der bereits vor dem Krieg betont, dass er dem großstädtischen Raffinement eines Gustav Klimt, das „tief und ganz aus der Heimat“ empfundene Gleichnis von Einfalt und Größe entgegensetzen wolle. Die „herbe Kraft seiner Heimat“ sieht dann auch der Kunstkritiker Fritz Karpfen in den Werken Alfons Waldes verströmen, davon überzeugt, „dass nur ein Tiroler, nur ein Mensch der Berge, diese Bilder oder diese Skizzen schaffen konnte“ .

Wie unermüdlich Alfons Walde nach diesen neuen Motiven und wirkungsvollen Inszenierungen sucht, führt er uns einmal mehr mit nebenstehender „Almlandschaft im Abendlicht“ lebendig vor Augen. Ein kontrastreiches feines Farbenspiel und klar konturierte Formen im abendlichen Gegenlicht ziehen ihn auf einer Wanderung hoch in den Kitzbüheler Bergen in ihren Bann. Mit großer künstlerischer Sensibilität hält er die stille Monumentalität dieser weiten Almlandschaft in der letzten Abendsonne eindringlich fest. Die Schatten der tiefstehenden Sonne haben die Landschaft weitgehend erobert und die weiten Wiesen mit einer rautenförmig angedeuteten Hütte versinken in geheimnisvoll schillerndem, smaragdgrünem Licht. Ein hochgewachsener Baum und eine sanft modellierte Kuppe erstrahlen für einen letzten Moment in gelboranger Farbenpracht ebenso wie einige vorspringende Felsgrate der hohen Berggipfel im fernen Hintergrund, die bereits in mächtigen violettblauen Silhouetten in den pastellblau-zarten, lichtdurchtränkten Abendhimmel ragen.
Die Natur stets als zentrales Vorbild in seinem Schaffen, versteht es Alfons Walde auch in unserer zauberhaften und friedvollen „Almlandschaft im Abendlicht“ hoch in den Kitzbüheler Bergen, die Schönheit seiner vertrauten Heimat facettenreich und mit einer monumental-vereinfachten, an die Kunst der Neuen Sachlichkeit erinnernden Formensprache ausdrucksstark festzuhalten.

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