Carry Hauser

(Wien 1895 - 1985 Rekawinkel)

Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule arbeitete Carry Hauser als freischaffender Maler, Grafiker, Bühnenbildner und Schriftsteller. 1914 meldete er sich zum Kriegsdienst an die Ostfront, kehrte aber zum Pazifisten geläutert nach Wien zurück. Viele Werke aus dieser früh-expressiven Schaffensperiode, Zeugnisse des… weiterlesen

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Biografie

Carry Hauser

Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule arbeitete Carry Hauser als freischaffender Maler, Grafiker, Bühnenbildner und Schriftsteller. 1914 meldete er sich zum Kriegsdienst an die Ostfront, kehrte aber zum Pazifisten geläutert nach Wien zurück. Viele Werke aus dieser früh-expressiven Schaffensperiode, Zeugnisse des Kriegsschreckens, scheinen in den Turbulenzen der Nachkriegszeit verloren gegangen. In den 1920er Jahren entstanden kubistisch und futuristisch inspirierte Arbeiten, die einen Höhepunkt seines schöpferischen Werks darstellen. Ebenso sind aus dieser Zeit die Mappenwerke "Die Insel" (1919), das "Buch der Träume" (1922) und die von ihm gezeichneten und geschriebenen „Blockbücher“ hervorzuheben. Ab 1928 war Carry Hauser Präsident des Hagenbundes. 1939 verließ der Künstler, über den die Nationalsozialisten ein Berufs- und Ausstellungsverbot verhängt hatten, Österreich. Im Schweizer Exil entstanden "Eine Geschichte vom verlorenen Sohn" (1941), der autobiographisch geprägte Roman "Zwischen gestern und morgen" (1945) und das Märchen "Maler, Tod und Jungfrau" (1946). Nach der Rückkehr nach Wien 1947 beteiligte sich Carry Hauser am Aufbau des kulturellen Lebens in Österreich - er wurde Generalsekretär des neu errichteten P.E.N.-Clubs (ab 1952) und Ehrenpräsident des neuen Hagenbundes. Als Maler genoss er in der Nachkriegszeit internationalen Ruf, publizistisch trat er mit Artikeln über Kunst und Kunstfragen in verschiedenen Zeitungen hervor und verfasste zudem zahlreiche Gedichte und Kurzgeschichten. Seine Verdienste wurden durch öffentliche Aufträge (Fresken und Mosaike für Wohn- und Fabriksbauten in Wien) und Auszeichnungen (u.a. "Goldene Medaille der Stadt Wien"), sowie durch die Verleihung des Professorentitels gewürdigt. Carry Hauser zählt heute zu den bedeutendsten und wegweisenden österreichischen Künstlern der Zwischenkriegszeit.
Während seine früheren Werke noch mit den Arbeiten eines George Grosz, Otto Dix oder Ludwig Meidner verwandt waren, findet Carry Hauser Ende der 1920er Jahre zu einem eigenen Stil, der von neusachlichen und expressionistischen Zügen geprägt ist und dem er Zeit seines restlichen Lebens treu bleibt. Er hegt eine Abscheu gegenüber historischen Stilkopien und lehnt die sogenannte „museale Kunst“¹ ab. An der Wiener Kunstgewerbeschule, die er besucht, wird eher das Malen und Stilisieren nach Naturformen, sowie freies Skizzieren gelehrt, außerdem wird Wert gelegt auf eine praxisnahe, handwerkliche Schulung der Künstler, was sich im künstlerischen Oeuvre Carry Hausers widerspiegelt. Kaum eine Kunstgattung bzw. Technik lässt er aus, u.a. fertigt er Holzschnitte, Lithografien, Radierungen, Zimmermalerei, ornamentale Wandmalerei, Glasmalerei, Möbel, Bühnen- und Kostümausstattungen sowie Mosaike an.

¹Austellungskatalog, Carry Hauser 1895 - 1985, Frauenbad, Baden 1989, S. 7

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