
Anton Velim
(Wien 1892 - 1954 Wien)
Anton Velim wurde 1892 als Sohn eines mährischen Schneiders in Wien geboren. Von 1908 bis 1912 besuchte er die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt, anschließend studierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Alois Delug. Seine Wurzeln liegen im… weiterlesen
Folgende Werke sind käuflich zu erwerben
Biografie
Anton Velim wurde 1892 als Sohn eines mährischen Schneiders in Wien geboren. Von 1908 bis 1912 besuchte er die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt, anschließend studierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Alois Delug. Seine Wurzeln liegen im Wiener Jugendstil, Postkartenentwürfe für die Wiener Werkstätte sind ein schöner Beleg dafür. In die frühe Zeit fallen auch Ausstellungen seiner Werke in der Wiener Secession und Auszeichnungen wie der Gundel-Preis 1916, der L’Allemand-Preis 1919 und der Rom-Preis 1920. Berühmte Förderer wie die Familie Wittgenstein unterstützten den Künstler. Anton Velim war Mitglied der 1910 von seinem Lehrer Delug gegründeten Grinzinger Künstlerkolonie, die in der sogenannten Malerakademie in der Himmelstraße ihre Ateliers hatte. 1927 erhielt er den Österreichischen Staatspreis, danach folgte eine schwierige Phase im Leben des Malers. Mit der Auflösung der Künstlerkolonie verlor er sein Atelier, die Bedingungen wurden in den Vorkriegsjahren immer schwierige für den Künstler, der sich mittlerweile vom Jugendstil weg in Richtung eines sozialkritischen Expressionismus entwickelt hatte. Die schonungslose Darstellung der arbeitenden Schicht brachte ihm den Titel „Egger-Lienz des Proletariats“ ein. Privat erlitt Anton Velim in den Folgejahren mehrere Schicksalsschläge. Sein Sohn fiel im Zweiten Weltkrieg, seine Frau trennte sich von ihm. Obwohl er nach wie vor rastlos weiter arbeitete, gelang es ihm erst in den 1950er Jahren an die frühen Erfolge anzuschließen. Eine Kollektivausstellung seiner Werke im Wiener Künstlerhaus und der Ehrenpreis der Stadt Wien 1954 belegen dies. Im selben Jahr verstarb Anton Velim überraschend. Lange Zeit in Vergessenheit geraten, wird sein Werk nun von den nachfolgenden Generationen wiederentdeckt und in seiner Bedeutsamkeit erkannt. Ein großer Verehrer der Arbeiten des Künstlers, der Bildhauer Anton Hanak, schrieb 1925: „Velim, der geniale Maler in der Grinzinger Künstlerkolonie! Seine Arbeiten sind für mich ein großes Ereignis, ich habe während der letzten Jahre keine so bewegenden Werke der Malerei gesehen. Vielleicht ist dies keine Malerei – ein Mittelding zwischen Malerei und Plastik.“