Herbstausstellungen 2023
MODERN & CONTEMPORARY ART
FINE ART
Galerie Kovacek & Zetter
11. September bis 21. Oktober 2023
Stallburggasse 2, 1010 Wien, Tel.: +43/1/5128636
MODERN & CONTEMPORARY ART
Herbst 2023
11. September bis 21. Oktober 2023
Ein Schwerpunkt der heurigen Herbstausstellung liegt auf Hauptwerken von Max Weiler, die aus einer bedeutenden Wiener Privatsammlung stammen und für viele Jahre nicht der Öffentlichkeit zugänglich waren. Sie zeigen den Maler, einen der großen der österreichischen Kunstgeschichte, als sensiblen Rezipienten der uns umgebenden Naturphänomene. Auf seinen Leinwänden entfaltet sich voll Farbenpracht die Schönheit der Natur und des Lebens an sich in lyrisch abstrakten Kompositionen.
Mit Gottfried Helnwein, von dem wir „Disasters of War“ und „Pale Mouse“, zwei wichtige Hauptwerke präsentieren, ist ein weiterer international bedeutender Künstler in der Ausstellung vertreten. Seine eindringlichen Bilder, deren zentrales Motiv meist das verletzbare und wehrlose Kind ist, stehen stellvertretend für die bedrohte Unschuld, das verloren gegangene Paradies. Er will mit seinen Bildern wachrütteln, einen Denkprozess anstoßen und einen auf tiefster emotionaler Ebene berühren. Von 25. Oktober 2023 bis 18. Februar 2024 widmet die Albertina in Wien dem Ausnahmekünstler zu seinem 75. Geburtstag eine große Retrospektive.
Mit Jürgen Paas und Jürgen Jansen ist es uns gelungen, zwei interessante und namhafte deutsche Künstler für die Ausstellung zu gewinnen. Jürgen Jansens Bilder faszinieren in ihrer farblichen Intensität, voll unglaublicher Leuchtkraft und luzider Leichtigkeit. In zahllosen Schichten aus Ölen und Harzen entstehen glatte, glänzende Oberflächen mit sorgsam gesetzten Formationen, die wie entmaterialisiert zu schweben scheinen. Jürgen Paas hingegen gestaltet streng geometrische Werke aus in den Raum ragenden, farbigen PVC-Streifen. Er baut die Bilder der ausgestellten „Jukebox“-Serie gleich einer Partitur in einem Spiel aus Licht und Schatten und mit einer Vielzahl an möglichen Farbkombinationen. Wie in einem Kippbild verändert sich das Aussehen jedes Bildes im Wechsel der Perspektive. Die Bewegung des Betrachters wird zum integralen, ästhetischen Bestandteil.
Zuletzt möchten wir Sie noch auf das italienische Künstlerduo Casagrande & Recalcati hinweisen, die in Mailand leben und arbeiten und durch Kollaborationen mit Dolce & Gabbana und Fendi Casa bekannt geworden sind. Mittlerweile sind ihre im altmeisterlichen Stil gemalten opulenten Stillleben in bedeutenden Privatsammlungen vertreten und immer wieder auf Ausstellungen und Kunstmessen zu sehen. Mit größter Präzision und feinster Malerei halten sie einzelne Blumenköpfe oder prachtvolle Blütenarrangements fest. Durch theatralisches Licht und oft dramatisch dunkle Bildgründe entfalten die Kompositionen eine traumhaft-entrückte, durch die übergroße Darstellung der Blüten fast hypnotische Wirkung voll bestechender Schönheit.
Wichtig ist es uns, wie immer, auch einen Fokus auf bedeutende Malerinnen zu legen. So zeigen wir Ihnen neue Bilder von Ingrid Brandstetter und Mercedes Helnwein und wichtige Arbeiten von Kiki Kogelnik, Maria Lassnig und Xenia Hausner.
Zur Ausstellung erscheint ein wissenschaftlich recherchierter, umfangreicher Katalog.
FINE ART
Herbst 2023
11. September bis 21. Oktober 2023
Wie schon in den vergangenen Jahren zeigt die Galerie heuer im Herbst zeitgleich zwei große Ausstellungen. Neben einem dichten Angebot an zeitgenössischer Kunst, werden Meisterwerke der österreichischen Jahrhundertwende ebenso zu sehen sein, wie Highlights der klassischen Moderne.
Die Kunst um 1900 in Wien und der Expressionismus mit seinen herausragenden Protagonisten wie Oskar Kokoschka, Egon Schiele und Max Oppenheimer in Österreich und Emil Nolde in Deutschland, faszinieren weltweit ein großes Publikum und sind Garant für volle Museen. Dies schlägt sich auch in einer konstanten Preissteigerung ihrer Werke am internationalen Kunstmarkt nieder.
Von Egon Schiele werden zwei ausdrucksvolle Zeichnungen, beide aus dem Jahr 1916, gezeigt. Eine Sitzende, die sich über ihr Strumpfband beugt – hier hat vermutlich seine Ehefrau Edith Modell gesessen – und ein Baby, Schieles Neffe Anton Peschka junior, aus demselben Jahr in charakteristisch expressiver Strichführung und mit der manierierten, zu einem rätselhaften V gespreizten Fingerhaltung, die sich auch in Porträts und großen Ölkompositionen des Künstlers findet.
Von Max Oppenheimer, einem weiteren Protagonisten der österreichischen Avantgarde, dem das Leopold Museum von 6. Oktober 2023 bis zum 25. Februar 2024 eine umfangreiche Retrospektive widmet, präsentieren wir den virtuos expressiv und gleichzeitig einfühlsam gemalten „Fliederstrauß“ aus dem Jahr 1933. Ölbilder von Max Oppenheimer, der 1938 über die Schweiz in die USA emigrierte, sind heute meist nur mehr im musealen Kontext zu bewundern und zählen zu den absoluten Raritäten am Kunstmarkt. Oskar Kokoschka, weiterer großer Wegbereiter des österreichischen Expressionismus, ist mit einem späten, ungemein farbstarken Blumenaquarell aus dem Jahr 1972 vertreten. Gegenübergestellt werden den beiden österreichischen Expressionisten Werke des Farbvirtuosen Emil Nolde, ein Bild mit intensiv-gelben Sonnenblumen und eine seltene Landschaft „Abendstimmung am See“.
Zwei Schwerpunkte sind dem Schaffen Norbertine Bresslern-Roths und Oskar Laskes gewidmet, deren Oeuvre vor allem in den letzten Jahren in musealen Ausstellungen zunehmend gewürdigt wurde. Präsentiert werden interessante Aquarelle, Gouachen und Linolschnitte.
Wie gewohnt erscheint zur Ausstellung ein umfangreicher, wissenschaftlich recherchierter Katalog.