SCULPTURES & PAINTINGS 2020

Österreichische Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts im internationalen Kontext

Ausstellung, Sculptures, Paintings, 2020
Ausstellung, Sculptures, Paintings, 2020
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Ausstellung, Sculptures, Paintings, 2020
Ausstellung, Painting, Sculpture, 2020

Anschließend an die große Frühjahrsausstellung „Der Aufbruch – Österreichische Kunst von 1945 bis 2020“ widmet die Galerie im September dem skulpturalen Schaffen ab 1945 einen großen Schwerpunkt. Herbert Boeckl hatte als erster Rektor der Wiener Akademie der Bildenden Künste nach dem Zweiten Weltkrieg den großen Fritz Wotruba aus dem Schweizer Exil zurückgeholt. Als Leiter der Bildhauerklasse sollte dieser die ihm nachfolgenden Generationen nachhaltig prägen. Die sogenannte Wotruba-Schule ist in ihrer Geschlossenheit auch international betrachtet einzigartig und durch die enorme Dichte an hervorragenden Talenten und deren qualitätsvollen Arbeiten wird Wien in den Nachkriegsjahren zu einem Mittelpunkt der Bildhauerei. In der Ausstellung werden Arbeiten der Wotruba-Schüler Joannis Avramidis, Josef Pillhofer und Wander Bertoni gezeigt, sowie eine wichtige Bronze von Fritz Wotruba selbst. Menschliche Figuren werden hier aus geometrischen Grundformen aufgebaut, wobei die eher kantige Formensprache des Lehrers bisweilen einer weicheren, fließenderen Formengebung weicht.

Als Nachfolger Wotrubas übernimmt 1977 Bruno Gironcoli die Bildhauerschule an der Akademie. Mit ihm kommt es auch zu einem freieren Umgang mit den unterschiedlichsten Materialien. Waren zuvor Stein und Bronze die bevorzugten Werkstoffe der Bildhauer, so experimentieren Gironcolis Schüler, wie Peter Sandbichler, der mit einigen Arbeiten in der Ausstellung vertreten ist, mit den unterschiedlichsten Kunststoffen, wie Holz, Eisen und Aluminium. Auch das Formenrepertoire wächst. Neben der menschlichen Figur treten neue Fragestellungen und dadurch ein erweiterter Interpretationsspielraum in den Fokus. Die Objektkunst dringt in nie dagewesene Bereiche vor, sie steigt vom Sockel herab und tritt aus dem musealen in den Realraum. Erwin Wurm hat dieses Prinzip auf die Spitze getrieben. In der Ausstellung werden neue Glasskulpturen zu sehen sein, in denen scheinbar Vertrautes aus dem Kontext gerissen, ein neues Leben entfaltet. Wir müssen lernen, die Welt neu zu verstehen, und werden angehalten, auch die vertrautesten Dinge, ja unsere gesamte Realität zu hinterfragen.

Arbeiten in Glas sind auch von Kiki Kogelnik, und Renate Bertlmann zu sehen, sowie von einem der auch international bedeutendsten Bildhauer, Tony Cragg. Neue radikale Wege beschreiten Künstler wie Ai Weiwei und Christo, die mit der zweckentfremdeten Verwendung von Alltagsgegenständen oder ihrer Verhüllung, deren Bedeutung in Frage stellen und andere Betrachtungsweisen einfordern.

Die skulpturalen Arbeiten werden in der Ausstellung malerischen Positionen spannungsvoll gegenübergestellt und oft vereinen sich beide Aspekte auch im Werk eines Künstlers. So arbeiten Künstler wie Gunter Damisch und Jakob Gasteiger sowohl im bildnerischen als auch skulpturalen Bereich. Das Nebeneinander beider Gattungen aus einer Hand gibt spannende Einblicke in die Herangehensweise dieser Künstler.

Ein weiteres Highlight ist ein Hauptwerk von Maria Lassnig aus 1985 „Der Tod ist eine Sphinx“, in dem die Künstlerin in Form jener rätselhaften ägyptischen Mythengestalt fundamentale Themen wie Tod und Sexualität aufgreift und sich selbst als Verkörperung aller damit verbundenen Gefühle und Qualen meisterhaft in äußerst expressiver Farbigkeit darstellt.

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