FINE ART Herbst 2022
Wie schon im vergangenen Jahr zeigt die Galerie heuer im Herbst zeitgleich zwei große Ausstellungen. Neben einem dichten Angebot an zeitgenössischer Kunst, werden Meisterwerke der österreichischen Jahrhundertwende ebenso zu sehen sein, wie Highlights der klassischen Moderne und wichtige Tendenzen der Jahre nach 1945.
Neben einem Fokus auf die großen Malerinnen des österreichischen Stimmungsimpressionismus, Tina Blau, Marie Egner, Leontine von Littrow und Olga Wisinger-Florian, ist ein weiterer Schwerpunkt parallel zur großen Ausstellung im Leopold Museum „Hagenbund. Von der gemäßigten zur radikalen Moderne“, den Malern dieser wichtigen und einflussreichen Künstlervereinigung gewidmet. Oskar Laske, von dem das großformatige Ölbild „Die Türken vor Wien 1529“ und mehrere Gouachen mit Wiener Ansichten, vom Schloss Belvedere, über Ober St. Veit und den Wiener Prater, bis zu farbenfrohen Impressionen von der Sommerfrische am Attersee zu sehen sein werden, war ebenso Mitglied des Hagenbundes wie Ludwig Heinrich Jungnickel und Josef Floch. Von ersterem gibt es seltene frühe Grafiken und später entstandene liebevolle Tierstudien aus Dalmatien zu bewundern. Drei Werke von Josef Floch, gemalt in einem Zeitraum von 1930 bis 1960, zeigen eindrucksvoll seine künstlerische Entwicklung vor und nach der Emigration in die USA.
Von Carl Moll, dem Impresario der Wiener Kunstszene, unermüdlichen Ausstellungsorganisator und Talenteförderer, sowie Mitbegründer der Wiener Secession und Wegbereiter vom Impressionismus zum Jugendstil, konnte ein frühes Hauptwerk „Blick in den Prunksaal der Hofbibliothek in Wien“ akquiriert werden.
Schwerpunktmäßig mit mehreren Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensperioden vertreten sind auch Alfons Walde und Norbertine Bresslern-Roth.
Alfons Walde, einer der bedeutendsten Maler unseres Landes, heute von inländischen wie internationalen Sammlern gleichermaßen gesucht, firmiert längst als „blue chip“ am Kunstmarkt. Nicht nur seine ikonischen Winterlandschaften, auch seine zurückhaltenden, charmanten Naturstudien der Tiroler Bergwelt begeistern ein breites Publikum. Wir zeigen verschiedene reizvolle Arbeiten auf Papier, denen trotz ihres oft kleinen Formats eine unglaubliche Ausdrucksstärke und malerische Brillanz zugrunde liegen.
Von Norbertine Bresslern-Roth werden gleich vier herausragende Ölbilder – „Der Tiger“, „Melonenhändler“, „Wasserbüffel“ und „Antilopenjagd“ die Aufmerksamkeit jedes Sammlers erregen. Mit ihren atmosphärischen Szenerien und der intensiven Präsenz ihrer animalischen Darstellungen muss sie zu den bedeutendsten österreichischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts gezählt werden.
Wie gewohnt erscheint zur Ausstellung ein umfangreicher, wissenschaftlich recherchierter Katalog.