Egon Schiele

(Tulln 1890 - 1918 Wien)

Folgende Werke sind käuflich zu erwerben

Biografie

Egon Schiele

Egon Schiele wurde 1890 als drittes Kind des Tullner Bahnhofvorstandes Adolf Eugen Schiele geboren. Die Mutter Marie, geborene Soukup, stammte aus dem südböhmischen Krumau, eine Gegend die ihn später künstlerisch in ihren Bann gezogen hat. Das hohe zeichnerische Talent des einzigen Sohnes – Elvira, die ältere Schwester starb mit zehn Jahren, Getrude heiratete später den Künstler und Freund Schieles Anton Peschka – machte sich schon früh bemerkbar. Die Jugendzeit war überschattet von Krankheit und dem frühen Tod des Vaters im Jahr 1905. Dem Vormund, Egon Schieles Onkel Leopold Czihaczek, fehlte jegliches Verständnis für die künstlerischen Ambitionen des Neffen. Gegen dessen Willen brach er 1906, 16-jährig, die Schulausbildung ab, um nach Wien an die Akademie zu gehen. Unterstützt wurde er dabei von seinem Kunstlehrer Ludwig Karl Strauch und dem Klosterneuburger Künstler Max Kahrer. Der erste Enthusiasmus wich aber nach nur zwei Jahren, Egon Schiele verließ enttäuscht von der konservativen und streng akademischen Ausbildung unter Christian Griepenkerl die Akademie und bildete sich fortan autodidaktisch weiter. Im selben Jahr wurde der Künstler Mitbegründer der „Neukunstgruppe“ und lernte Josef Hoffmann und Gustav Klimt kennen, der es ihm ermöglichte, auf der „Kunstschau 1909“ erstmalig öffentlich auszustellen. Private Förderer wie Heinrich Benesch oder der Kunsthistoriker Arthur Roessler, mit deren Unterstützung Egon Schiele konsequent seinen Weg gehen konnte, spielten in diesen frühen Jahren eine wichtige Rolle. Im Mai 1910 übersiedelte er nach Krumau, dem Geburtsort seiner Mutter; er zog die ländliche Idylle dem „schwarzen“ Wien¹ vor. 1911 folgte ihm Wally Neuzil, die fortan sein bevorzugtes Modell wurde. Es begann eine überaus produktive Phase im Schaffen des jungen Künstlers. So sehr ihn die Gegend landschaftlich faszinierte, so sehr stieß ihn aber die kleinbürgerliche Gesinnung ab. Seine wilde Ehe mit Wally und die Beschäftigung von Kindern als Modelle empfand die Bevölkerung Krumaus als anstößig. Das führte auch an seinem neuen Wohnort Neulengbach zu Problemen. 1912 wurde Egon Schiele dort wegen angeblicher Unzucht mit Minderjährigen verhaftet und musste mehrere Tage im Gefängnis verbringen. Die Anklage wurde zwar fallen gelassen, der Künstler zog aber, getroffen vom Unverständnis seiner Kunst gegenüber, nach Wien zurück. Ungeachtet des vorausgeeilten schlechten Rufs konnte er Dank seines Gönners und väterlichen Freundes Gustav Klimt schnell wieder Fuß fassen. Trotz der großen künstlerischen Erfolge war er aber weiterhin von Förderern wie den Familien Hauer und Lederer abhängig. Im November 1912 bezog er ein Atelier in der Hietzinger Hauptstrasse 101, das er bis zu seinem Tod behielt. Seine Nachbarinnen an dieser Adresse waren die Schwestern Edith und Adele Harms. 1915, nachdem sich Schiele endgültig von Wally Neuzil getrennt hatte, heiratete er Edith. Das junge Paar wurde aber alsbald getrennt, denn der Künstler wurde zum Militärdienst eingezogen. Mittels Interventionen versah er zunächst Dienst in Atzgersdorf, dann als Schreiber in Mühling, Niederösterreich, und musste nicht als Soldat an die Front. 1917 wurde er an die k.u.k. Konsumanstalt nach Wien versetzt. Im selben Jahr erwarb die Österreichische Galerie Arbeiten Egon Schieles. Die öffentliche Anerkennung war endlich erreicht. Im Frühjahr 1918 wurde er an das Wiener Heeresmuseum versetzt. Im Herbst desselben Jahres starb Egon Schiele kurz nach seiner im sechsten Monat schwangeren Frau Edith mit nur 28 Jahren an der Spanischen Grippe. Einer der vielversprechendsten Künstler Österreichs wurde so viel zu früh aus dem Leben gerissen. Dennoch hinterließ er ein beeindruckend-intensives Werk, das auch international in seiner Einmaligkeit und Bedeutung höchste Anerkennung findet. Seine Bilder erzielen auf Auktionen Höchstpreise und sind Highlights vieler Museen und Sammlungen.

¹ „How ugly is it here, everybody is jealous and deceitful. Former colleagues regard me with lying eyes. There is a shadow over Vienna. The city is black. Everything is formula.” (Wie hässlich ist es hier, alle sind eifersüchtig und hinterlistig. Frühere Kollegen betrachten mich mit lügenden Augen. Es hängt ein Schatten über Wien. Die Stadt ist schwarz. Alles ist schemenhaft.), Egon Schiele an Anton Peschka zitiert in : Jane Kallir, Egon Schiele. The Complete Works, Expanded Edition, New York 1998, S. 77

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