Ludwig Heinrich Jungnickel
(Wunsiedel 1881 - 1965 Wien)
Folgende Werke sind käuflich zu erwerben
Jungnickel Ludwig Heinrich Liegender Esel um 1935
Jungnickel Ludwig Heinrich Zwei dalmatinische Zwergesel um 1935
Jungnickel Ludwig Heinrich Drei Katzen
Jungnickel Ludwig Heinrich Roter Ara um 1930
Jungnickel Ludwig Heinrich Zwei Esel mit Tragegestell
Jungnickel Ludwig Heinrich Bernhardiner
Jungnickel Ludwig Heinrich Lütke aus der Mappe "Tiere der Fabel", 1917
Jungnickel Ludwig Heinrich Eselchen von vorne
Jungnickel Ludwig Heinrich Zwei Katzenköpfe um 1920/25
Jungnickel Ludwig Heinrich Zwei junge Esel um 1920
Jungnickel Ludwig Heinrich Affenmutter mit Baby 1921
Jungnickel Ludwig Heinrich Junger Esel nach rechts
Jungnickel Ludwig Heinrich Eselchen
Jungnickel Ludwig Heinrich Junger Schimpanse sitzend
Jungnickel Ludwig Heinrich Kauernde junge Katze nach links
Jungnickel Ludwig Heinrich Pudel
Biografie
Der große Tiermaler Ludwig Heinrich Jungnickel wird 1881 im deutschen Wunsiedel im nördlichsten Zipfel von Bayern geboren. Zunächst geht er an die Kunstgewerbeschule nach München. Nach dem frühen Tod der Mutter verlässt er mit nur sechzehn Jahren Deutschland und zieht mit seinem dreizehnjährigen Bruder Hans über die Alpen nach Österreich. Nach einem kurzen Studienaufenthalt in Rom und Neapel, wo er sich mit Porträts und Kopien von Heiligenbildern seinen Lebensunterhalt verdient, bewirbt er sich 1898 an der Wiener Akademie und wird in die Klasse von Christian Griepenkerl aufgenommen, um bei Alfred Roller an der Kunstgewerbeschule in Wien sein Studium fortzusetzen. Die Kunstgewerbeschule ist durch ihre Lehrer – Kolo Moser, Otto Wagner und Josef Hoffmann gehören zu ihnen – eng mit der Secession verwoben. So ist es kein Zufall, dass Jungnickel auch durch seine Freundschaft mit Gustav Klimt rasch mit der Avantgarde seiner Zeit in Berührung kommt. Selbstverständlich sind somit auch die Kontakte zur Wiener Werkstätte hergestellt, die in enger Verbindung mit der Secession und der Kunstgewerbeschule steht und auch jungen Absolventen der Schule immer wieder Aufträge erteilt. In diesen frühen Jahren steht der Grafiker Jungnickel im Vordergrund. Er entwirft Textilien, Tapeten und wundervolle Postkarten-Serien für die Wiener Werkstätte, und er entdeckt die Technik des Holzschnittes für sich. Seine später vorherrschende Vorliebe für die Tierdarstellung kommt hier thematisch bereits zum Ausdruck.
Die künstlerische Bandbreite ist in der Zeit nach 1900 beeindruckend, in wundervollen großen Blättern in der aufwendigen und schwierigen Schablonenspritztechnik, die ihm sein Lehrer an der Kunstgewerbeschule, Alfred Roller, nahe gebracht hat, schildert der Künstler Natureindrücke, ländliche Szenen, Sportler und Tiere im Zoo. Die Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wird, schlägt sich auch in seiner Berufung als Professor an die Kunstgewerbeschule in Frankfurt nieder. Jungnickel ist da gerade einmal dreißig Jahre alt. 1912, nach nur einem Jahr, kehrt er aber wieder nach Wien zurück. Das Folgejahr markiert den Beginn seiner Freundschaft mit Egon Schiele, mit dem er 1914 auch einige Zeit in Krumau verbringt. Er ist bis 1921 Mitglied des Hagenbundes und erhält 1918 die österreichische Staatsbürgerschaft. Dass er großes Talent zum Landschafter hat, beweisen auch beeindruckende Ölmalereien ab 1920. Diese stehen bereits im Banne des Expressionismus.
1939 geht Jungnickel, abgestoßen vom politischen Klima in Österreich, nach Jugoslawien¹. Zunächst wohnt er in Split, dann im selbstgewählten Exil in Abbazia², wo er bis 1952 unter einfachsten Bedingungen teilweise am Existenzminimum lebt. Hier wird vor allem der Esel zu einem seiner Lieblingsmotive. Die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle und Regungen findet sich in seinen Darstellungen dieses geduldigen und genügsamen Tieres wieder. In seiner Abwesenheit wird sein Atelier in der Wiener Grünbergstraße von der Gestapo beschlagnahmt, 1945 bei einem Bombentreffer sein zweites Atelier am Margaretengürtel komplett zerstört. Zahlreiche Arbeiten gehen verloren. Dennoch kehrt Jungnickel 1952 wieder nach Österreich zurück und bezieht eine Wohnung in Villach. Erst Anfang der 1960er Jahre kann er in Wien wieder Fuß fassen. Zu dieser Zeit ist er bereits mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für bildende Kunst und der Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold ausgezeichnet, zum Ehrenmitglied des Wiener Künstlerhauses ernannt und mit dem Professorentitel geehrt worden und hat Österreich auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, darunter auf der Biennale in Venedig vertreten.1965 stirbt der Künstler in Wien. Seine Arbeiten finden sich heute in zahlreichen in- und ausländischen Museen und Sammlungen.
¹Heute Kroatien.
²Heute Opatija, italienisch Abbazia, gehört 1939 noch zu Italien und geht nach Kriegsende 1945 an Jugoslawien, heute ebenfalls Kroatien.