Gunter Damisch

(Steyr 1958 - 2016 Wien)

Folgende Werke sind käuflich zu erwerben

Biografie

Gunter Damisch

Gunter Damisch gilt als einer der Hauptvertreter der „Neuen Wilden“ in Österreich, wie die Protagonisten einer vor allem in der Malerei manifest gewordenen stilistischen Strömung der achtziger Jahre genannt werden. Diese propagierten das Tafelbild als neues altes Medium und betonten dessen spezifische Qualitäten. Bezeichnend für diese Richtung sind farbenreiche, mit expressiver Geste gemalte Bilder, welche die der Malerei genuinen Komponenten offenlegen, indem sie Farbe als Gestaltungsmittel oft auch plastisch hervorheben und den Pinselstrich erkennen lassen. Die Ausstellung im damaligen Wiener 20er Haus „Hacken im Eis“ in den 1980ern (gemeinsam mit Herbert Brandl, Otto Zitko und Hubert Scheibl) war dabei eine wesentliche Station und erregte das Interesse der Öffentlichkeit, was den Künstlern auch eine internationale Positionierung ermöglichte.
Parallel zu Damischs Gemälden entstanden Zeichnungen, Druckgrafiken und auch Skulpturen. Ab 1992 war Damisch Professor für Grafik an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Werke des Künstlers befinden sich in bedeutenden Sammlungen wie der Sammlung Essl (heute Albertina Modern), dem Museum Angerlehner in Wels oder der Albertina in Wien.

Gunter Damischs meist großformatige Bilder, aber auch seine Skulpturen, Zeichnungen und Grafiken sind von einer charakteristischen Handschrift geprägt. Er erzählt keine Geschichten, vielmehr kreiert er „kosmische Bildräume“¹, die sich, fern der unsrigen Welt, über die Bildränder in die Unendlichkeit ausbreiten, bevölkert von amöbenartigen, vielfüßigen Wesen, die sich mal einzeln, mal konzentriert zu dichten Haufen über die Bildflächen verteilen und den Eindruck dauerhafter Bewegung, Flimmerns und Leuchtens vermitteln. Dabei verwendet der Künstler satte, kontrastierende Farben, die er so pastos aufträgt, dass die Formen quasi aus der Leinwand in die Dreidimensionalität hinauswachsen: „Die dick aufgetragene Farbe wird zur fassbaren Mal-Materie, manchmal sogar klumpig, eine fast erdige Oberfläche. Hier und dort ist die Farbe dicht geballt, ein angedeuteter Lebensraum mit einer Besiedelung. Hier ‚leben‘ merkwürdige Wesen, die aus einem amorphen Körper bestehen.“²

¹Wolfgang Drechsler, Kontinuität und Wandel. Zur Malerei von Gunter Damisch, in: Gunter Damisch. Aus dem Weltengarten, Landesgalerie Oberösterreich, Kunsthalle in Emden, Stiftung Henri und Eske Nannen, Ausstellungskatalog, Linz-Emden 1999, S. 15
² Sabine B. Vogel, Abstraktes Erzählen – Gunter Damischs Malerei und Raumarbeiten, in: Gunter Damisch. Teile vom Ganzen. Sammlung Würth und Leihgaben, Ausstellungskatalog, Museum Würth, Künzelsau 2012/2013, S. 11

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