Otto Zitko

(Linz 1959)

Folgende Werke sind käuflich zu erwerben

Biografie

Otto Zitko

Otto Zitko wurde am 14. Februar 1959 in Linz geboren. 1977 bis 1982 studierte er an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Herbert Tasquil und Peter Weibel. Ursprünglich als Vertreter der „Neuen Wilden“ von expressiver Malerei ausgehend, beschäftigt sich der Künstler seit den 1980er Jahren vornehmlich mit der Zeichnung als gestalterischem Mittel, wobei er diese nicht als vorbereitende Skizze oder Studie zur Malerei betrachtet, sondern als autonome Kunstform. 1986/1987 markierten für ihn, nach eigener Aussage, das Ende seiner Ölmalerei. 1992 überzog der Maler zwei Wände, das Ver Sacrum-Zimmer und das grafische Kabinett in der Wiener Secession, mit seinem charakteristischen Liniennetz, das raumübergreifend über Kanten und Ecken hinweg gezeichnet wurde. Dadurch öffnete sich ein Illusionsraum, der Betrachter befand sich mitten im Kunstwerk. Diese „all over“-Raumzeichnungen realisierte er in der Folge in weiteren europäischen Städten (Berlin, Museum für Gegenwart, 2009; Bukarest, Premium Point, 2009; Bristol, Arnolfini, 2010) sowie als permanente Installationen u. a. im Wiener Restaurant Skopik & Lohn, der Universität Innsbruck und diversen Privatsammlungen. Daneben arbeitete er mit Ölstiften beziehungsweise Acryl auf Aluminium oder Papier, wobei diese Werke ebenfalls sein unverkennbares Lineament zeigen.
1996 wurde Otto Zitko mit dem Otto-Mauer-Preis ausgezeichnet und 2004 mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst. Seine Arbeiten finden sich unter anderem im Museum Liaunig, Neuhaus, dem Lentos Kunstmuseum, Linz und dem Museum für Gegenwartskunst, Stift Admont.

Otto Zitkos expressiv-kalligrafischer Malstil wurzelt im französischen Surrealismus und dem Informel. Die von der Gruppe um André Breton entwickelte „Écriture automatique“ wurde als Methode entwickelt, um sich einer verstandgesteuerten Kontrolle zu entziehen und unbewusste, spontane Elemente zum Vorschein zu bringen. In seiner kalligrafischen Form, die aber durchaus auch plastische Qualitäten aufweist, steht Zitkos Malerei dem Informel eines Hans Hartung nahe. Allerdings stellt diese „Verbindung zu surrealistischen und auch zu expressiv-abstrakten Positionen nur eine Ebene in einem Geflecht von inhaltlichen und formalen Bezugspunkten dar“¹. Das automatisierte Schreiben verselbständigt sich, wird in seiner eruptiven Art raumgreifend. Diese Herangehensweise eignet sich auch für die Umsetzung im großen Format. Nicht von ungefähr hat Otto Zitko großflächige Raumgestaltungen von mehreren hundert Quadratmetern ausgeführt wie im Stedelijk Museum voor Actuelle Kunst in Gent, der Universitätsklinik in Innsbruck oder dem Macedonian Museum of Contemporary Art in Thessaloniki. Hier wird das Raumgreifende seiner Gesten auf die Spitze getrieben, der Betrachter kann sich dem Sog der Darstellung nicht entziehen, er befindet sich gleichsam inmitten der Bildkomposition.

¹ Hemma Schmutz, Barbara Steiner, Ingeburg Wurzer (Hg.), Otto Zitko. Die Konstruktion der Geste / The Construction of Gesture, Berlin 2007, S. 15

Das könnte Sie auch interessieren

Bringen Sie Kunst in Ihr Postfach

Follow Us