Josef Mikl

1929 Wien - 2008 Wien

Biografie

Figur 1956

Öl auf Leinwand
33 x 27 cm
Monogrammiert und datiert links unten: (19)56M
Signiert und betitelt auf rückseitigem Etikett: JOSEF MIKL 'FIGUR' ÖL
Rückseitig altes Klebeetikett der International Art Exhibition of Japan

Provenienz

Privatsammlung Wien

Ausstellung

The Fourth International Art Exhibition of Japan, Tokio 1957

Literatur

Josef Mikl. retrospektiv, 1947-2003, Ausstellungskatalog, Kunsthalle Krems, Krems 2004/2005, Abb. S. 52;
Werner Hofmann, Josef Mikl, Wien 1979, Abb. 52, S. 57

Die nebenstehende farbintensive, frühe Ölmalerei „Figur“ ist in den maßgeblichen Jahren, 1956, entstanden. Zeitlich fällt sie in eine Periode reger Ausstellungstätigkeit und beginnender internationaler Aufmerksamkeit. Arbeiten Josef Mikls werden damals bereits auf den Biennalen von Venedig und São Paulo gezeigt und ebenso in Rotterdam, Amsterdam, Mailand und Tokio. Der Titel des Bildes weist darauf hin, dass der Künstler in seiner Malerei stets dem Figuralen als Ausgangspunkt seiner Kompositionen verhaftet bleibt. Josef Mikl selbst sagt: „Das, was man sieht, das, was man gesehen hat, lässt sich nicht ganz vergessen. Daher gibt es keine ausgedachten, keine wirklich gegenstandslosen Bilder. Ein Gegenstand macht das Bild erst sinnvoll.“ Gelbe, orange und rote Vierecke fügen sich zu einem kompakten, fest im Bild verankerten Gebilde zusammen, dessen Umriss sich scharf vom blauen Hintergrund abhebt. Klar lesbar ist die Form nicht und erst durch den Titel ergeben sich unterschiedliche Assoziationsmöglichkeiten. Die Abstrahierung gesehener Formen bringt eine Emanzipation der künstlerischen Mittel. Farbe und Form werden bestimmend und ermöglichen es dem Künstler, neue Wege zu wählen, die Grenzen der Malerei im herkömmlichen Sinne zu überschreiten und der Darstellung zu einer eigenständigen Existenz zu verhelfen. Es entstehen keine Abbilder der Realität mehr, das Ziel ist es mit der Malerei eine neue Realität zu schaffen. In den Arbeiten der fünfziger Jahre dominieren noch die geometrischen Formen, die Josef Mikl später zu Gunsten eines freieren Pinselstriches aufgeben wird.

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