Hans Bischoffshausen

1927 Feld am See - 1987 Villach

Biografie

Ohne Titel 1962

Dispersion auf Leinwand auf Hartfaser
60 x 73 cm
Rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: Bischoffshausen PARIS 1962 TOILE SUR ISOREL
Rückseitig Nachlassstempel mit Werknummer 246
Rückseitig Klebeetiketten und Visitenkarten des Künstlers

Provenienz

Nachlass des Künstlers

Literatur

Vgl.: Mehr als ZERO. More than ZERO. Hans Bischoffshausen und die Galerie Hildebrand, Ausstellungskatalog, Orangerie, Unteres Belvedere, Wien 2015/2016, Abb. S. 229;
Arnulf Rohsmann, Bischoffshausen. Struktur-Monochromie-Reduktion, Klagenfurt 1991, Abb. S. 124 f., 227

Hans Bichoffshausens Werk erschließt sich in seiner Bedeutung erst im internationalen Kontext. Seine Wurzeln reichen zurück bis zur Methodik und Theorie der Künstlergruppe Abstraction-Création im Paris der 1930er Jahre. Künstler wie Antoine Pevsner, Naum Gabo, Kurt Schwitters und Auguste Herbin haben hier Grundsteine zur ungegenständlichen Kunst gelegt. Aus ihren Errungenschaften gehen Richtungen wie Nouveau Réalisme und die Arte Povera hervor. Nicht zu unterschätzen ist auch die Verwandtschaft mit Lucio Fontanas „Concetto spaziale“, in dem Malerei und Skulptur als sich frei entfaltende, unbegrenzte Kontinuen betrachtet werden. Fontana bezeichnet der Künstler bereits 1956 als seinen wichtigsten Geistesverwandten, war mit ihm befreundet und stellte mit ihm gemeinsam aus. Wie dieser perforiert und strukturiert Bischoffshausen die zumeist monochromen Bildflächen, um Plastizität zu erreichen, die Zweidimensionalität zu durchbrechen und eine „Synthese aus Farbe, Klang, Bewegung, Zeit und Raum“ zu erreichen.

In den Jahren 1961 und 1962 entstehen mehrere großformatige Leinwandbilder (Kat.Nr. 15), manche von ihnen „Champs de l’Energie“, Energiefelder, betitelt, in denen Hans Bischoffshausen in Weiß auf Weiß mögliche Strukturen erforscht. Dieses Thema nimmt bis weit in die 1960er Jahre hinein einen hohen Stellenwert in seinem Schaffen ein. Kleine Verwerfungen, wie Sanddünen oder Wellen, teilweise kaum wahrnehmbar, wandern von unten nach oben über das Bild. An manchen Stellen verdichten sie sich zu Gruppen, an anderen bleibt der weiße Grund glatt und ruhig. Die Energie, die Bischoffshausen mit diesen Bildern einfängt, ist in der Komposition deutlich spürbar, Bewegung, Zeit und Raum verschmelzen zu einer Einheit und die Monochromie wird zu einer „Erscheinungsform des Lichtes“ .

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