Hans Bischoffshausen

(Feld am See 1927 - 1987 Villach)

Folgende Werke sind käuflich zu erwerben

Biografie

Hans Bischoffshausen

Hans Bischoffshausen, 1927 in Feld am See in Kärnten geboren, begann nach dem Wehrdienst 1946 ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Graz und bildete sich in der Folge autodidaktisch zum Maler fort. 1959 übersiedelte er nach Paris, dem damalige Zentrum zeitgenössischer Kunst. Dort lebte er mit seiner Familie unter prekären Umständen: „Wir wohnten mit Ratten und Flöhen zusammen. Unsere Nachbarn waren Obdachlose, Schwarzafrikaner, Illegale, Homosexuelle, geldlose Künstler“¹. Über Lucio Fontana, mit den ihn seit 1957 eine lebenslange, enge Freundschaft verband, kam Bischoffshausen in Kontakt mit der Künstlergruppe ZERO, die 1958 von Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf gegründet worden war. Von allem Ballast befreit, und hier waren die Kriegserfahrungen ebenso gemeint wie alle Ismen, die die Nachkriegskunst prägten – Tachismus, abstrakter Expressionismus, Abstraktivismus, Infomel –, wollte man wieder bei null beginnen. Themen wie Stille, Kontemplation aber auch Beweglichkeit und das Licht treten in das Zentrum des Interesses.

Große Förderer des Künstlers waren ab 1957 der Architekt Ernst Hildebrand und seine Frau. 1961 eröffneten die beiden in Klagenfurt die Galerie Hildebrand mit einer Bischoffshausen-Ausstellung und auf Vermittlung von Ernst Hildebrandt erhielt der Künstler den Auftrag für ein dreißig Meter langes Relieffries für das Landeskrankenhaus Klagenfurt, das heute im Neubau des Klinikums zu sehen ist. Dieser Kontakt mag 1972 auch eine Rolle bei der Rückkehr in seine Heimat Kärnten gespielt haben. Eine erhoffte Professur in Graz ging 1974 an Giselbert Hoke, erst ein Jahr vor seinem Tod, 1986, erhielt Bischoffshausen als späte Anerkennung den Professorentitel. Obwohl sein Schaffen bereits 1977 in einer großen Retrospektive in der Kärntner Landesgalerie geehrt wurde, blieb ihm eine breite öffentliche Anerkennung vor allem in Österreich zeitlebens verwehrt. Nun aber wird sein Oeuvre, dessen Bedeutung sich erst im internationalen Kontext erschließt, in seiner Radikalität und Fortschrittlichkeit wiederentdeckt und zusehends gewürdigt.

Von Anfang an arbeitet Hans Bischoffshausen an der Schaffung einer differierenden Bildsprache, einer Neudefinition des Raumbegriffs in der Malerei. Er beschreitet hier gänzlich neuartige Wege. In seinen Bildern steht die Stille, der meditative Charakter im Vordergrund. Das Spontane, Willkürliche hat keinen Platz, die Bildfläche wird von sich wiederholenden Strukturen, einer genau geplanten Gliederung erfasst. Gold, Schwarz und Weiß sind vor allem im frühen Werk die bestimmenden Farben oder Nichtfarben. Pastose Elemente in PVC, raue Holzkanten, gerissenes und gefaltetes Papier, rätselhafte Zeichen kennzeichnen seine Werke. Es sind Flächen der Stille, in denen strahlendes Weiß und Gold lichterfüllt mit tiefem Nachtschwarz kontrastieren.

¹Helene Bischoffshausen zitiert in: Die Brücke. Kunst. Kultur. Kärnten 73, Zeitschrift für Kunst und Kultur, Klagenfurt 2006/2007, S. 22.

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