Hermann Nitsch

1938 Wien - 2022 Mistelbach

Biografie

Aktionsrelikt 2013

67. Malaktion im Nitsch Museum, Mistelbach
Dispersion auf Leinwand
80 x 120 cm
Rückseitig signiert und datiert: hermann nitsch 2003 (irrtümlich falsch datiert)

Provenienz

Privatsammlung Wien

Literatur

Vgl.: Hermann Nitsch Strukturen. architekturzeichnungen, partituren und realisationen des o.m. theaters, Ausstellungskatalog, Leopold Museum, Wien 2012

„Eine große unschuldige Lust überkam mich, wieder zu malen, unbekümmert zu malen, unbekümmerter denn je.“ (Hermann Nitsch)

Vorliegendes Leinwandbild ist 2013 anlässlich der 67. Malaktion im Rahmen der Veranstaltung „Im Rausch der Sinne ll“ im Nitsch Museum in Mistelbach entstanden.
Schon früh bekennt sich der Künstler zu jener überschäumenden Lebensfreude, die bis ins Rauschhafte, Ekstatische reicht und die er verstärkt in sein Schaffen einbringt. Dabei spielt die Farbe Rot eine tragende Rolle: „Das Rot“, das für ihn eine „unglaublich tolle sinnliche Farbe ist, die intensivste und aggressivste überhaupt“ . Sie steht für Leben und Tod gleichermaßen, als Farbe des Bluts, für Leid und Schmerz, aber auch für den Ursprung und die Essenz des Lebens. So gelingt es Hermann Nitsch auch in der reinen Malerei den Sinnesrausch, Triebe und verdrängte Wünsche, mittels der Farbe zum Ausdruck zu bringen. Die verhältnismäßig ruhige Anordnung der von oben nach unten verlaufenden roten Farbströme und Linien erinnert in ihrer seismografischen Rhythmik an die Farbskalen und die Grafik der Partituren des Orgien Mysterien Theaters. Hermann Nitsch, wie wenig bekannt ist, selbst begeisterter Organist, beschäftigte sich neben Literatur, Religion, Mystik, Philosophie und Psychoanalyse auch intensiv mit Musik und ist ein großer Verehrer der Kompositionen von Claude Debussy, Arnold Schönberg und Johann Sebastian Bach.

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