Tony Cragg

(Liverpool 1949)

Folgende Werke sind käuflich zu erwerben

Biografie

Tony Cragg

Tony Cragg ist einer der bedeutendsten internationalen Bildhauer der Gegenwart. Der 1949 in Liverpool geborene Brite lebt seit 1977 im deutschen Wuppertal, hier hat er eine Kunststiftung gegründet und ab 2006 den Skulpturenpark Waldfrieden angelegt. Nach dem Studium am Gloucestershire College of Art and Design und der Wimbledon School of Art, wechselte er 1973 an das Royal College of Art and Design nach London. Zunächst an Malerei interessiert, kam er bald zur Bildhauerei. In jener Zeit lernte er auch den Land Art Künstler Richard Long kennen, mit dessen Werk er sich intensiv auseinandersetzte. In den frühen Arbeiten kombinierte Cragg Fundstücke aus der Natur mit „Zivilisationsmüll“, den er auf Deponien fand. Ein Lehrauftrag führte ihn an die École des Beaux-Arts in Metz und anschließend, 1976, nach Deutschland. In den 1980er Jahren war er auf der documenta 7 und 8 in Kassel und auf fünf Biennalen in Venedig, São Paolo und Sydney vertreten. In dieser Zeit wechselte der Künstler von der „Plastik-Ära“ zu spektakulären raumgreifenden Bronzeplastiken. 1988 erhielt er den renommierten britischen Turner-Preis und steht so in einer Reihe mit Künstlern wie Tracey Emin, Lucian Freud, Mona Hatoum, Damien Hirst, Anish Kapoor oder Rachel Whiteread. Seine Lehrtätigkeit setzte er an der Hochschule der Künste in Berlin und der Kunstakademie in Düsseldorf fort, deren Rektor er von 2009 bis 2014 in der Nachfolge Markus Lüpertz’ war. Tony Cragg ist Mitglied der Royal Academy of Arts, Träger des vom japanischen Kaiserhaus verliehenen Praemium Imperiale und Commander of the British Empire¹.

„Die Bildhauerei ist nur eine Methode, mit der großen Welt umzugehen, nach neuen Formen zu suchen und neue Fragen über die Welt, in der wir leben, über die Wirklichkeit zu formulieren.”² (Tony Cragg)

Tony Cragg arbeitet in seinem Schaffen stets der bereits in der Antike fest verankerten Vorstellung entgegen, dass nur die Natur vollkommene Formen hervorbringen könne, da „nur sie zugleich außen und innen gestalten“ kann, „wodurch sich Oberfläche und Tiefe entsprechen“³. Er kreiert seine Skulpturen stets von innen nach außen, baut sie um einen zentralen Strang, gleich einer Wirbelsäule, der erst die statischen Grundvoraussetzungen für den bei aller Waghalsigkeit seiner Kompositionen sicheren Stand bietet. Dabei orientiert sich der Künstler an der Vollkommenheit der Natur und strebt danach, befreit von den „Einschränkungen des „figurativ-darstellenden Werkverständnisses“⁴ Neues, nie Dagewesenes zu erschaffen. Die Kräfte des Organischen, innere kaum merkbare Bewegungen, Sensitivität und Intensität bestimmen dabei sein Vokabular.

¹Anlässlich der Verleihung des Ordens durch den britischen Premierminister wurde Tony Cragg von der Queen zum Ritter geschlagen und darf seither den Titel „Sir“ führen.
²https://www.mudam.com/de/ausstellungen/tony-cragg (zugegriffen am 19.1.2022).
³Gerhard Finckh, The Cragg Foundation (Hg.), Anthony Cragg. Parts of the World, Ausstellungskatalog, Von der Heydt-Museum Wuppertal, Wuppertal 2016, S. 196.
⁴ebd. S. 196.

Das könnte Sie auch interessieren

Bringen Sie Kunst in Ihr Postfach

Follow Us