Christo

(Gabrowo 1935 - 2020 New York)

Folgende Werke sind käuflich zu erwerben

  • Christo Wrapped Globe (Eurasian Hemisphere) 2019

  • Christo Wrapped Snoopy House 2004

Biografie

Christo

Christo wurde 1935 als Christo Vladimirov Javacheff im bulgarischen Gabrovo geboren. Er studierte von 1953 bis 1956 an der Kunstakademie in Sofia, wechselte 1957 kurz an die Wiener Akademie um 1958 nach Paris zu ziehen, wo er in engem Kontakt mit Pierre Restany, Yves Klein und der von ihnen gegründeten Gruppe „Nouveau Réalisme“ stand. Hier lernte er auch seine Frau Jeanne-Claude kennen und gemeinsam fungierten beide fortan als kongeniales Künstlerduo. Von Beginn an arbeitete Christo mit kleineren, eingewickelten Objekten aus alltäglichen Gegenständen, später produzierte das Paar überlebensgroße Installationen im Außenraum. Indem sie Objekte mit monochromen, seidigen Stoffen umgaben, reduzierten sie diese auf ihre einfachste ästhetische Erscheinung aus Form und Farbe. Die durch den Stoff verursachte Verschleierung und Verfremdung fordert den Betrachter heraus, die darunter befindlichen Objekte oder Gebäude und den Raum, in dem sie existieren, in ihrer neuartigen skulpturalen Qualität wahrzunehmen. Auch wenn der Großteil ihres Oeuvre aus kleinen, zweidimensionalen Werken besteht – vorbereitende Zeichnungen, Modelle und Studien – gilt die wahre Intention der Planung und Ausführung der monumentalen Arbeiten. Küstenstreifen, Straßen, Wahrzeichen und Nationaldenkmäler auf verschiedenen Kontinenten wurden in über vier Jahrzehnten in 23 aufwendig realisierten Installationen von dem Künstlerpaar verhüllt, auch Installationen mit Tonnen, Schirmen oder schwimmenden Textil-Flächen zählen zu ihren viel beachteten Werken. Diese extrem kostspieligen Projekte finanzierte das Paar ausschließlich durch den Verkauf von vorbereitenden Zeichnungen, Skizzen, (Druck-) Grafiken und Multiples. Nach dem Tod seiner Frau 2009 führte Christo die noch gemeinsam geplanten Vorhaben weiter fort. Am 31. Mai 2020 starb er unerwartet kurz vor seinem 85. Geburtstag, ohne die spektakuläre Verhüllung des Pariser „Arc de Triomphe“ miterleben zu dürfen.

Abgesehen von dem schon für sich aufsehenerregenden technischen Aufwand, den die Verhüllungen populärer Bauwerke wie dem Deutschen Reichstag, der Kunsthalle in Bern oder der Pont Neuf in Paris mit sich bringen, ist das eigentlich bewegende Moment dieser Installationen deren vergänglicher Charakter. Egal ob es sich nun um Verhüllungen bekannter Gebäude handelt, um schwimmende Piers oder Inselumschließungen aus Stoff, einen Vorhang gigantischer Ausmaße oder das Aufstellen von 3100 gelben Schirmen in zwei Ländern: stets geht es darum, das Bedürfnis zu evozieren, etwas zu betrachten, das bekannt und vertraut ist, aber für eine eben nur begrenzte Zeitspanne völlig verändert wird, bis es nach Ablauf derselben wieder in den gewohnten Zustand zurückversetzt wird. Seh- und Nutzungsgewohnheiten werden irritiert und gestört, bewusst sucht sich das Paar hauptsächlich Orte aus, die von Menschen dicht frequentiert sind und deren Erscheinungsbild einer breiten Masse vertraut ist, um deren Erwartungshaltung aus den Angeln zu heben.

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